Arthrose – oder warum läufst du so komisch

Nach zwei kurzaufeinanderfolgenden Radstürzen auf die rechte Hüfte schmerzte diese noch für 2 – 3 Monate, dann war alles augenscheinlich wieder gut. Ich konnte ohne Einschränkungen meinen Hobby dem Langdistanztriathlon frönen.

2 Jahre später! traten beim Velofahren erstmals Krämpfe auf der Oberschenkelinnenseite auf, eine Muskulatur die beim Velofahren eigentlich nicht gebraucht wird.

Weitere 2 Jahre später zeigte sich bei einer Kontrolle eine typische Bewegungseinschränkung der rechten Hüfte. Heute bedarf es 1 Mobilisation alle 2 Jahre und die Hüfte funktioniert einwandfrei.

Anhand dieser Begebenheit erklären sich die folgenden Erläuterungen:

Der Knorpel bildet die glatte Oberfläche der Gelenkspartner und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Ist dieser Gelenksüberzug aufgeraut oder aufgebraucht spricht man von einer Arthrose.

Der Knorpel ist nicht mit Nerven versorgt, so dass der Beginn einer Abnutzung schmerzfrei bleibt. Erst wenn umliegendes Gewebe mit entzündet wird tritt Schmerz auf. Schmerz ist kein Frühwarnsystem der Arthrose.

Zunächst tritt ein Kapselmuster auf, dh die gelenkumgebende Kapsel verkürzt sich zunehmend und schränkt so in typischer Weise immer mehr die Bewegung eines Gelenkes ein. Der Beginn einer Arthrose ist immer eine schmerzfreie Bewegungseinschränkung, welche bei einer gezielten regelmäßigen Gelenksuntersuchung rechtzeitig erkannt und therapiert werden kann.

Die arthrosebedingte Bewegungseinschränkung wäre noch nicht so schlimm, da der Körper viele Ausgleichsbewegungen kennt, um diese Störung beheben. Durch die Gelenkskapselschrumpfung erhöht sich jedoch der Gelenksanpressdruck und damit der Knorpelabrieb. Die Arthrose schreitet voran zum Teil über viele Jahre.

Ist der Knorpel komplett aufgebraucht, beginnt der Körper selbstständig das Gelenk zu versteifen und damit das Problem zu lösen.

Trotz fortgeschrittener Arthrose kann durch spezielle Mobilisationstechniken die schmerzfreie Beweglichkeit häufig wiedererlangt und erhalten werden. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, bleibt als letztes der Gelenksersatz.